Mittwoch, 31. August 2011

Strandfeeling mit zu viel Gefühl

Da ich keine Lust mehr auf Großstadt hatte, nahm ich gleich ein Hotel am Strand, auf Tybee Island. Ein beschaulicher Ort direkt hinter Savannah. Die Saison ist schon vorbei und die Restaurants auffällig leer. Dabei hat es tagsüber 37°C und der Strand ist richtig schön. Auf dem Pier wundert mich ein Schild, dass das Hai-Angeln untersagt. Haie? Hier am Strand??? Ich beschließe nicht baden zu gehen. Am Abend dann sternenklare Nacht, wenn man am Strand sitzt und sich die Augen nach einer Weile an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann man einen Anblick genießen, den man in Berlin nie zu sehen bekommt: ein voller Sternenhimmel. Nach einer Weile kommt aus dem Dunkeln ein Farbiger zu mir und wir beginnen uns ganz nett zu unterhalten. Bis er mir plötzlich zwischen die Beine greift. Upps. Ich sage ihm, dass ich das nicht mag, er entschuldigt sich und nach 5 blabla-Minuten entschwindet er wieder in der Dunkelheit des Strandes. Puuh, denk ich mir, das ging ja glimplich ab. Da kehrt er plötzlich wieder. Und zwar dieses Mal splitternackt, bei seiner Hautfarbe war im Dunkeln meine Vorwarnzeit recht gering, plötzlich stand er in seiner vollen Pracht einfach da. Hui. Verdutzt beginne ich zu lachen und sage "that's funny". War wohl die richtige Reaktion. Er dreht sich wortlos um und rennt weg. Für heute reicht es mir. Mehr Sterne muss ich nicht mehr sehen.

Sonntag, 28. August 2011

Atlanta ohne Coke

Das Coke-Headquarter hätte ich mir imposanter vorgestellt. Andere Hochhäuser sind da viel protziger. Die Museen der Stadt, einschließlich Botanischem Garten haben Montags geschlossen, das Coke-Museum ist für mich tabu (so langweilig kann mir gar nicht sein), also bleibt mir nur das Georgia Aquarium, das allerdings beeindruckt. In Summe stelle ich fest: Atlanta ist eine amerikanische Stadt wie jede andere und beschließe direkt am nächsten Tag weiter nach Savannah zu fahren, um das Meer zu genießen.

Samstag, 27. August 2011

Warum geht man als nicht-Bauer auf Traktorenmessen?

Das Afterparty-breakfast war schön. Nur leider in einem (typisch amerikanisch) unterkühlten Raum. Draussen über 30°C, drinnen ärgere ich mich über den vergessenen Pullover. Oh, und ein Marmladenbrötchen wäre schön. Am Nachmittag geht es auf die Minnesota State Fair, mit durchschnittlich 1,8mio Besuchern jährlich die größte Messe der USA und sogar eine der größten der Welt. Toll. Was gibt es dort also zu sehen? Traktoren. Und Traktoren. Und Traktoren. Und Vieh. Und Vieh. Und Pflanzen. Und tausend verschiedene Maiskolben, hunderte preisgekrönte, angeschnittene Torten, auf viele Vitrinen verteilt (nein, nicht zum Verzehr, nur zum Anschauen!), etc.etc.
Nach zwei Stunden bin ich froh, in ein schönes Konzert einer kleinen Band gehen zu können. Die heizt dem Publikum so richtig ein und es kommt eine grandiose Stimmung auf. Nicht mein Ding, solche Messen. Aber das Rahmenprogramm passt.

Freitag, 26. August 2011

Hochzeit auf amerikanisch

Heute war die Hochzeit meiner Freunde in Minneapolis. Der Ort für die Zeremonie war wunderschön an einem See (Loring Pond) in der Innenstadt gelegen, die Zeremonie selbst führte eine Freundin des Paares aus. Am Schluss staunte ich dann aber bei der Danksagung von ihr: sie hatte sich die Genehmigung, Paare trauen zu dürfen, von irgendeiner Internetkirche online gekauft und war somit kurzzeitig Repräsentantin, nein, nicht der Kirche der Fliegenden Spaghettimonster, aber von so etwas in dieser Art.
Tolles System.
Ich mache auch eine Internetkirche auf. Wer für eine Woche mein Priester sein will überweist mir bitte 75 EUR, ich schicke die Ernennung dann umgehend per eMail.

Mittwoch, 24. August 2011

Der Hafen

Was für ein unvergessliches Frühstück! Hier mein bester Tipp für Jetlag-geplagte Europäer, die non-stop nach San Francisco fliegen und dann morgens schon um 5 hellwach sind: Mit irgendeiner Straßenbahn oder einem Bus bis zum Beginn der Marketstreet (=No 1) fahren, dann noch 200m bis zum Hafen gehen. Dort im Hauptgebäude ist ein Coffeeshop (öffnet um 6 Uhr früh) und dann raussetzen auf den Pier: die aufgehende Sonne im Gesicht, der Blick auf die Bay Bridge und auf Treasure Island. Ein wunderschöner Moment in dem man den Rest der Welt vergisst! Nach und nach kommen dann die ganzen Fähren mit der arbeitenden Bevölkerung aus Oakland etc. und spucken jeden Menge hastender, aber auch fröhlicher Mensche aus.

Es ist so schön, so einem Trubel zuzusehen, wenn man selbst, vollkommen entspannt, den nächsten Termin erst am Nachmittag hat.

Da könnte man wirklich jeden Tag frühstücken. Denn das Hotelfrühstück (Filterkaffee und Donuts) ist nun echt der letzte Grund, um im Haus zu frühstücken. Und das Hafencafé ist interessanterweise um diese Uhrzeit bereits gut gefüllt. Zumindest erkennbar keine Touristen, aber doch jede Menge Laptopuser, die, wie ich, viel Zeit mitgebracht haben.

Dienstag, 23. August 2011

Das Touriprogramm

Endlich! Was ich vor 17 Jahren nicht geschafft hatte: Nun bin ich endlich Cablecar gefahren. Gleich zweimal. Schön war's. Aber auch keine Erleuchtung. Nur die Aussicht oben auf dem Berg war spektakulär.
Chinatown ist nur tagsüber interessant, abends total tot. Die Golden Gate Bridge ist stilecht im Nebel versunken, trotzdem schön.
Der Tipp für Touris: Noch am Flughafen an einem Infoschalter den 3-days-MUNI-pass kaufen, kostet $21 (inkl. Cablecar, wo die Einzelfahrt sonst $6 kostet) und gilt, außer für die Fahrt zum Flughafen SFO (Einzelfahrt $8,10), im gesamten ÖPNV-Netz von S.F., welches erstaunlich gut ausgebaut ist. Kaum längere Wartezeiten, elektronische Anzeigen, dichtes Netz. Für Alcatraz gibt es keine Karten mehr, die sind i.d.R. bereits auf Wochen ausverkauft-->sollte man also frühzeitig planen.

Montag, 22. August 2011

S.F. ist "nett"

Nun bin zum zweiten Mal in dieser berühmten Stadt in Kalifornien und habe wieder das gleiche Bauchgefühl: "nett hier, aber waren Sie schon mal in..." (L.A, San Diego, ..., woauchimmer). Nicht, dass es hier nicht schön ist. Aber es haut mich einfach nicht um.
Übrigens habe ich hier beim Spazierengehen an einem Tag so viele Haschraucher gerochen, wie in Berlin nicht in einem Monat. Kein Witz! In den verschiedensten Stadtvierteln, aus Geschäften, auf der Straße, aus einem Laden, sogar aus einem stehenden Polizeiwagen kam eine Duftwolke. Hier sind alle von A bis Z bekifft, echt verrückt.

Sonntag, 14. August 2011

Einfach mal vergessen, dass man "erwachsen" ist

Eine herrliche Tretbootfahrt zu viert auf dem Wannsee. Jaaaaa, das schlechte Wetter war vorhersehbar, alles schrie danach, aber was soll's, die Spaßlust siegte.
Und so wurden wir nass. Seeeeeeeeeeehr nass. Und das Schöne daran: es hat so viel Spaß gemacht, alle waren pitschnass bis auf die Unterwäsche. Später in meiner Wohnung lief das Wasser an mir herunter als ob es drinnen auch noch regnen würde.
Aber wir haben gelacht, und uns gefreut wie Kinder.