Donnerstag, 25. September 2014

Wer entwickelt mal ein originelles Shoppingcenter?

So. Nun steht also das "Mall of Berlin" vor meiner Haustür. Das mit 76.000 Quadratmetern Verkaufsfläche "fast größte" Shoppingmall der Stadt. Wie ärgerlich, wenn man schon von vorneherein als Nr. 2 startet, aber immerhin die Nr. 2 von ab jetzt 65 Einkaufszentren in Berlin.

Da heute um zehn Eröffnung für das einfache Volk war, bin ich mal kurz reinspaziert und habe mich umgesehen. Wie schon erwartet - die üblichen Verdächtigen: h&m, p&c, c&a, dm, aldi, etc. Aber immerhin dazwischen dann doch immer wieder der eine oder andere Farbtupfer in Form einzelner Minishop-Schmankerl zwischen den bekannten Größen. So unterscheidet man sich wenigstens ein bisschen von den anderen Shoppingcentren in Dubai, Las Vegas oder Kleinknippersdorf. Edle Materialien (ich konnte nirgends anständig laufen, da das Marmor zu glatt ist und wäre mehrfach fast hingefallen), schönes Interieur und typische Linienführung machen dennoch einen guten Eindruck. Kurz: wenn man in der Nähe ist und das Übliche braucht, hat man Vieles an einem Ort, gepflegt und regensicher. Wenn man ein besonderes Shoppingerlebnis sucht, findet man hier leider im Wensentlichen nur das Übliche.

(Mindestens) zwei Espressobars sind praktischerweise ebenfalls mit drin, eine schöne Aufwertung für die Umgebung. Nur deren Premiumpreise passen leider überhaupt nicht zum banalen Sitzplatz in zwar besserer - aber letzten Endes doch - Kaufhausathmosphäre.

Warum schafft es kaum keiner, ein Kaufhaus im Stile eines Planet Modulor am Moritzplatz zu entwerfen? Da geht man hin, wenn man genau nicht das Gewöhnliche sucht. Ich bin mir sicher, dass viele Kunden das schätzen und suchen würden. Und bei 65 Einkaufszentren macht Differenzierung vieleicht auch etwas Sinn.

Samstag, 6. September 2014

Berliner Chöre frei Haus

Wenn man auf der Suche nach einem neuen Chor ist, bietet sich der Besuch eines Chorfestivals einfach an: frei Haus bekommt man (in diesem Fall) zwölf Chöre hintereinander präsentiert und kann musikalische Qualität, Repertoire und Mitsänger in Ruhe studieren. Spart Zeit für Testmitsingabende, wenn doch manchmal schon nach wenigen Minuten klar ist, dass es einfach nicht passt. Der einzige Haken: sechs Stunden auf den elendigen, billigen Plastikstühlen im Sommergarten der Ufa-Fabrik zu sitzen bedeutet schon fast Höllenqualen. Ich hatte anschließend zwei Tage lang Rückenschmerzen. Abgesehen davon: Im Großen und Ganzen ein (laaaanger) musikalischer Nachmittag bzw. Abend mit vielen schönen Höhepunkten und Aha-Momenten.