Montag, 17. Januar 2011

Last class from Goa

Um drei Uhr früh aufstehen, ich hasse Flüge um diese Zeit! Zum Essen fehlt die Zeit. Abfahrt um vier, als ich heulende Hunde höre, fahre ich zusammen, das Erlebnis steckt mir noch in den Knochen. Im Flugzeug nach Mumbai gibt es kein Frühstück, nicht mal einen Kaffee, oh, das geht ja gut los.

Dort ist bei Ankunft immer noch Nacht und nun heißt es sechs Stunden Warten auf dem Flughafen, das ist der Preis für das günstige Ticket. Der Terminalbus fährt an Slums vorbei. Erschreckende Realität nach dem paradiesischen Goa.

Und dann: Oh nein, es gibt auch in der Touristenklasse noch einen schlechtesten Sitzplatz: Dort, wo die Toiletten sind und deshalb nur noch zwei Sitze daneben passen. Und es sind die einzigen Plätze ohne Fenster! Links also eine Wand. Rechts 50cm neben mir die WC-Tür. Abgesehen von dem Trubel, dauernden berührt werden von den Wartenden und der Geräuschkulisse der Türe selbst: nach etwa drei Stunden Flug kommen Würgereize auf. Nicht wegen der Flugkrankheit, sondern wegen des Gestanks. Die Gäste sagen der Stewardess bereits Bescheid, "very dirty inside", Danke, aber ändern kann sie auch nichts.

In London fluche ich, der Anschluss ist viel zu knapp geplant, es ist 19:15 und der Anschlussflug nach Berlin geht um 19:45, Boarding hat begonnen. Natürlich in einem anderen Terminal dieses Riesenflughafens. Ich renne wie ein Wahnsinniger durch kilometerlange Gänge, remple Leute an, drängle mich vor, will nicht hier übernachten, bin total fertig, Kopfschmerzen, übermüdet, entnervt. Dränge mich beim Securitycheck vor ("my flight starts in 15 minutes", gelassene Antwort: „ask the passengers before you“, gnädiges Nicken der Leute in der langen Schlange, Danke, weiter), renne, wie es nur Lola vor mir tat.

Bis ich kurz vor dem Gate, nassgeschwitzt und am ganzen Körper zitternd, auf der Anzeigetafel sehe: Es ist eine Stunde früher, 18:30 .... mein Blackberry zeigte mir die falsche Zeitzone!

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAhhhhh.....