Am Vorabend der 25-Jahre-Gedenkfeiern des Mauerfalls zeigten die abertausenden Menschen auf den Straßen, welches für sie der wirkliche Gedenktag der Deutschen Einheit ist. Nicht der künstliche, damals politisch gewollte, 3. Oktober, sondern eben der 9. November. Die Kette der leuchtenden Ballons, markiere recht anschaulich die alte Trennung. Aber am anschaulichsten war dann doch die große Fernsehwand gegenüber der amerikanischen Botschaft, auf der in endlos-Schleife Original-TV-Aufnahmen aus den Zeiten des Mauerbaus liefen ("Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen"). Die Tränen der Kinder und der Erwachsenen, als sie fassungslos vor der sich langsam auftürmenden Mauer standen und auf der anderen Seite ihren Eltern, Großeltern oder Geschwistern zuwinkten waren so grausam anzusehen und jagten mir Schauer über Schauer über den Rücken. Damals hatte keiner von ihnen auch nur geahnt, dass dieses Bauwerk so lange stehen bleiben sollte und ein ganzes Land in ein Gefängnis mit gnadenloser Todeszone verwandeln würde. Hätten sie es geahnt, wären die meisten von ihnen vermutlich, wie einige andere, aus den letzten offenen Fenstern in den Westen gesprungen.
Wirklich hart packte es mich allerdings, als ich mich umdrehte, um nach Hause zu gehen. Denn plötzlich sah ich die tausenden Zuschauer, die auf die Fernsehwand starrten. Eine unendlich große menschliche Wand aus erstarrten, entsetzten, ergriffenen, fassungslosen Gesichtern. Ob alt, ob jung, das Grauen stand allen in ihre Gesichter geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer der Zuschauer zu den Wählern der Nachfolgepartei der Mauerbauer zählte.
Lebendige Erinnerung in Wort und Bild ist so unglaublich wichtig für ein ganzheitliches Geschichtsverständnis. Wachhalten und aktives in Erinnerung rufen verhindert vielleicht einmal das Wiederholen schrecklicher, geschichtlicher Fehler. Auch dafür war der Standort der Übertragungswand hervorragend gewählt.
Wirklich hart packte es mich allerdings, als ich mich umdrehte, um nach Hause zu gehen. Denn plötzlich sah ich die tausenden Zuschauer, die auf die Fernsehwand starrten. Eine unendlich große menschliche Wand aus erstarrten, entsetzten, ergriffenen, fassungslosen Gesichtern. Ob alt, ob jung, das Grauen stand allen in ihre Gesichter geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer der Zuschauer zu den Wählern der Nachfolgepartei der Mauerbauer zählte.
Lebendige Erinnerung in Wort und Bild ist so unglaublich wichtig für ein ganzheitliches Geschichtsverständnis. Wachhalten und aktives in Erinnerung rufen verhindert vielleicht einmal das Wiederholen schrecklicher, geschichtlicher Fehler. Auch dafür war der Standort der Übertragungswand hervorragend gewählt.