Ich glaube, dass ich manches hier nicht schreiben würde,
wenn es deutlich mehr Leser dieses Blogs gäbe. So aber kann ich mich darauf
verlassen, dass meine privaten Geheimtipps fast geheim bleiben und nicht durch
unnötige Publizität mein Lieblingslokal o.ä. plötzlich von Besuchermassen
überrannt und dadurch vermutlich negativ verändert würde.
Ich bin kein Kenner, Genießer oder gar Insider, was großartige
Cocktailbars angeht, ganz ehrlich, je nach Lust und Laune schmeckt mir auch mal
ein Cocktail beim Inder, Typ süße Pampe für Vierfuffzich. Und (ganz, ganz tolle - wirklich!) Cocktails für 14,50undmehr kann ich schon wegen des Preises gar
nicht mehr richtig genießen.
Limonade, Likör und Espresso: alles 1A |
Wie auch immer, das Limonadier in der Nostitzstraße ist eine
geschmacksmäßige Erleuchtung für mich und eine wunderbare Erweiterung des
Spektrums „kann man immer hingehen“. Wobei das „immer“ für mich auch nur
eingeschränkt gilt, es ist eine Raucherbar. Somit nur im Sommer erträglich,
wenn man draußen sitzen kann. Selbst der Gang aufs WC durch die Rauchschwaden
ist eine Vergewaltigung der Geruchs- und Geschmackssinne, die man doch
eigentlich noch für den Genuss der Cocktails benötigt.
Die Getränke jedenfalls: phantastisch! Sinnvolle
Eigenkreationen mit pfiffigen Kombinationen aus Alkoholika, Gewürzen,
Säften/Sirups und was der Gemüsegarten sonst noch so hergibt. Mein Favorit: das/der
Kreuzberg-Spritz, eine erfrischende „Limonade“ mit viel Ingwer. Und der abschließende Espresso? Erste Sahne! (da kenne ich mich wenigstens aus).
Darüber hinaus
eine sehr freundliche, überaus hilfsbereite und wundervoll kompetente Bedienung - da macht es endlich mal richtig Spaß, um Rat zu fragen und ihr nur ein paar
Sinneseindrücke hinzuwerfen, sie findet das passende Getränke dazu und kennt
außerdem jeden einzelnen Likör in der Karte einschließlich des dazugehörigen Familienstammbaums.
Sehr Beeindruckend.