Musical von Jason Robert Brown im O-Tonart. Trotz wunderbaren Samstagabend-Sommerwetters also hinein ins Theater, ein Musical im englischen Original. Ehrlich gesagt bin ich immer noch zu entnervt, um darüber auch nur mehr als zwei Minuten zu schreiben. Das O-Tonart ist nett, die beiden Darsteller sicherlich privat auch, aber außer, dass "Sie" eine sehr gute Stimme hatte ("Er" leider weniger), war es einfach nur langweilig. Und ein Musical, bei dem die Darsteller - hochmodern - die halbe Zeit auf ihr Handy starren, bzw. auf einem Sidescreen ihre Posts eingeblendet werden, brauche ich nicht. Das Schauspiel habe ich mit Musikstöpsel im Ohr jeden Tag live in der U-Bahn.
Crackletag in Berlin: Ein persönlicher Ausschnitt aus dem Berliner Leben. Subjektiv, wandelnd, unsystematisch.
Samstag, 25. Juli 2015
Mittwoch, 22. Juli 2015
Oxytocinparty in der Psybient Bar
Schuldig! Ich habe mich nur hin getraut, weil ein guter
Freund mich mitnahm. Das war sozusagen die Gegeneinladung, nachdem ich ihn zuvor
zum Blind Dance Event animiert hatte. Den genauen Titel der Veranstaltung weiß
ich nicht mehr, aber die Kurzfassung: Ich war auf einer Kuschelparty.
Kuscheln,
fast jeder mag es, eigentlich alle brauchen es, aber dennoch ist es in unseren
Breitengraden gesellschaftlich in die Tabuzone verdrängt worden. Warum
eigentlich? Zu wenig Körperkontakt schadet der Psyche. Manche Regeln unserer Gesellschaft sind einfach nicht nachzuvollziehen.
Alleine wäre ich jedenfalls nie gegangen, zu groß waren
meine Vorurteile über die Teilnehmer einer solchen Party und über das, was dort
so vor sich gehen würde (fremde Menschen berühren mich? Welche, die ich
vielleicht gar nicht mag? Oder niemand will mich berühren und ich sitze dumm
daneben?). Nun, zum Glück brach ich aus der Komfortzone aus, mit den Resultaten:
Donnerstag, 16. Juli 2015
Chaussee der Enthusiasten
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Chaussee der Enthusiasten im Frannz-Club |
Mittwoch, 15. Juli 2015
Strandbartango
Spontan ist oft besser. So auch heute: Auf die gemütliche Verabredung um 19:30 Uhr zum Eisessen im Volkspark am Weinberg folgte ein anschließender Spaziergang in Richtung Spree. Bis wir "zufällig" am Monbijoupark ankamen. Die volle Tanzfläche schreckte nicht ab, betörende Tangomusik zwang uns zu Verbleib und Tanz, so sah ich dann mein Bett erst um 3 Uhr früh.
Ach, schön war's wieder, musikalisch unterm Sternenzelt...
Ach, schön war's wieder, musikalisch unterm Sternenzelt...
Mittwoch, 8. Juli 2015
LaLeLu lächelst Du
Bereits zum zweiten Mal gönnte ich mir einen Auftritt der A-Capella Band LaLeLu aus Hamburg, wieder einmal glänzende, musikalische Unterhaltung kombiniert mit Wortwitz, Charme und Fröhlichkeit. Als gute-Laune-Macher absolut empfehlenswert!
Sonntag, 5. Juli 2015
Open (Desp)Air Klassik am Gendarmenmarkt
Wahrscheinlich war ich in meinem Leben schon bei mehreren
hundert klassischen Konzerten. Aber wenn ich mich recht entsinne, war es heute
das erste Mal unter freiem Himmel. Classic Open Air. Was für Erlebnis. Der Gendarmenmarkt ist abgesperrt
wie zu einem Staatsbesuch. Aber ist man erst einmal hinter den
dreckigweißen Plastiksichtblenden, stört es einen gar nicht mehr, man ist ja
schließlich drinnen und nur die da draußen haben das Problem mit der schlechten
Aussicht. Man bekommt also einiges geboten, für seine 70 EUR Eintritt. Zum
Beispiel die Möglichkeit Mineralwasser des Sponsors (O-Ton des Ansagers „Ohne
unsere Sponsoren wäre das alles hier nicht möglich gewesen“) zu genießen.
Läppische zwei Euro für 0,2l halbwarmen Spreequells, welches Dank des Pappbechers nach selbigem schmeckte.
Ich habe den Teil mit dem „Sponsor“ anscheinend nicht richtig verstanden. Im
Moment merke ich nur, dass ich der Sponsor für Spreequell bin.
Hell erleuchtet lenkt keine überflüssige Dunkelheit mich von
der Schönheit des Platzes und den lautstark schreienden Plakatwänden auf Fußballstadionniveau ab, die begleitende Hintergrundmusik dazu auf der
Bühne ist nett, ein Querschnitt bekannter Arien auf dem Niveau einer Klassikradio
live performance. Zwischen den Reihen laufen pausenlos Herden von Menschen
herum, getränkesuchende Zuhörer, Hostessen von links nach rechts und umgekehrt,
Unmengen anderer Veranstalter-Mitarbeiter, die gerade nichts Besseres zu tun
haben. Unterhaltungen um mich herum erfolgen dankenswerterweise nur halblaut,
aber doch laut genug, dass mir die im Vergleich zur Philharmonie (naturgemäß)
schwächere Akustik des Platzes nicht zu sehr auffällt, sehr mitfühlend von allen. Überraschende Sensation für mich war der (anscheinend auch ansonsten noch nicht so bekannte) rumänische Tenor Remus Alazaroaie, es gibt nur wenige Tenöre, die ich wirklich gerne höre, seine weiche und warme Stimme packte mich jedoch sofort, da verzeiht man gerne einen Ansatzfehler. Also Namen unbedingt merken.
In der Pause genoss ich den Anblick der Mitarbeiter der
Getränkestände: mehr Entspannung und Gelassenheit habe ich selten spüren können
bei Menschen, die nur 15 Minuten Zeit hatten, hunderte von Gästen mit Getränken
zu versorgen, vorbildlich. Aber die Wartenden in den Schlangen vor den Buden
hatten überraschenderweise viel weniger ZEN-Gesinnung als die Angestellten und
verzichteten lieber reihenweise auf den Kauf der Getränke. Mir tat da der „Sponsor“
schon ein bisschen Leid, der dadurch auf einen guten Teil seiner möglichen
Einnahmen verzichten musste.
Ute Lemper nach der Pause sollte das Highlight sein, aber
mir hat ihre gequetschte Stressstimme noch nie gefallen, sondern mich immer
eher nervös gemacht.
Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Aber der
Mensch ist, was seine Erwartungen aus ihm machen. Also schwenke ich um und genieße
den Abend als Erfahrungspunkt: Open Air und Klassik ist in für mich keine
schöne Kombination. Und auch Klassikradio hört sich zu Hause einfach besser an.
Und zum Schluss wurde es auch noch richtig unterhaltsam, als die Gäste aufgrund
des herannahenden Sturmes scharenweise aufstanden und vorzeitig, fast panisch
raushetzten. Der Regen setzte erst zehn Minuten nach Ende des (verkürzten)
Konzerts ein.
Schade eigentlich.
Samstag, 4. Juli 2015
Nächtlicher Tango hinter der Neuen Nationalgalerie
Schade, wie so oft, in den schönsten Momenten reicht die Kamera nicht aus. Nachdem die Milonga auf dem Schiff abgesagt worden war, hatte irgendwer eine spontane Ersatzveranstaltung auf der Freifläche hinter der Neuen Nationalgalerie angekündigt. Und so trafen sich 80-100 verwegene Tangotänzer in der Spiegelung der Abendsonne der Türme des Potsdamer Platzes, aber zugleich versteckt und ruhig abseits des Durchgangsverkehrs, zum Tanz. Die meisten hatten, wie zum Picknick, stilvoll Wein, Gläser, Wasser, Knabbereien und Kerzen mitgebracht. Musik aus einer kleinen Stereoanlage und los gings. Ein denkwürdiges Erlebnis. Hoffentlich bald wieder.
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