Hmm, ob sich meine Ansprüche an Science-Fiction-Filme mit
der Zeit geändert haben? Der alte Blade Runner hat mich über viele Jahre hinweg
fasziniert. Und auch als ihn mir letzte Woche noch einmal auf DVD anschaute war
der alte Reiz wieder da. Und nun der neue „Blade Runner 2049“. Die drei Prequel-Videos
hatte ich mir extra vorher angeschaut (=überflüssig). 20:15 Beginn, man ist um
rund 20 Uhr drin. Dann erst einmal 30 Minuten Werbung. Klar, ein
drei-Stunden-Film (der später auch noch einmal von 15 Minuten Pause mit
Eisverkauf unterbrochen wird), zum Samstagstarif, plus „Reservierungsgebühr“,
plus Überlängenzuschlag, plus 3D-Zuschlag, …das rechnet sich ja praktisch gar
für den Kinobetreiber ohne so viel Werbung vorher.
Ach so, ja, der Film. War nett. Leider spielen zwei Szenen,
eine davon über viele Minuten, in einer
Halle mit Wasser drin, in der es beim Sprechen „hallt“ – und zwar so sehr, dass
keiner die entscheidenden Sätze verstehen
kann, wenn der Oberbösewicht langatmig erklärt was er/warum tut, oder tat, oder
tun wird. In allen Sitzreihen um uns herum Kopfschütteln, Schulterzucken, Unmutsgetuschel.
Wie kann so etwas bei einem Hollywoodschinken durchrutschen?
Die Handlung
ansonsten (immerhin) mit guten, überraschenden Wendungen, lief aber leider viel
zu zähflüssig. Ein guter Schnitt hätte aus Blade Runner 2049 einen
hervorragenden zwei-Stunden Film machen können, dem nichts fehlte, außer einigen
sehr bildgewaltigen Szenen, die man in 3D tatsächlich genießen kann. Aber irgendwann,
so gegen Mitternacht, will man einfach nur noch, dass der Film endlich vorbei
ist, weil einem die Längen so auf den Geist gehen. Auch wenn das Ende dann
wenigstens noch schön ist.